Vorschlag
Titel: Brand- und Katastrophenschutz | Sirenen für den Schutz der Bürgerinnen und Bürger im HarlingerlandErstellt von: Tannen, Friedhelm
Erstellt am: 07.08.2020
Vorschlag angenommen am 20.08.2020
Beschreibung
Sirenen für den Katastrophenfall
Bis vor einigen Jahrzehnten gab es in jeder Gemeinde diverse Sirenen, die vor allem auf öffentlichen Gebäuden installiert waren, die meisten sogar eigens für die Alarmierung der Feuerwehr. Mit dem Ende des „Kalten Krieges“ wurden sie für den Katastrophenschutz mehr und mehr überflüssig, landeten schließlich auf dem Schrott.
Derzeit werden für den Katastrophenschutz der Bevölkerung sogenannte Warn-Apps angeboten. Natürlich ist die Nutzung freiwillig. Die älteren wissen mit einer App nichts anzufangen. Die beste Kommunikation, da sind sich alle Experten einig ist eine Installation einer Sirenenanlage. Auch Lautsprecherdurchsagen sind mit modernen Anlagen in der Sirenentechnik möglich. Die Feuerwehren haben auf dieses Thema hinreichend hingewiesen. Der Katastrophenschutz ist wichtiger denn je, zumal etliche Ereignisse in unseren Breitengraden bekannt sind. Stürme, Überflutungen durch Starkregenfall, Sturmfluten treffen unsere Küsten und Landstriche immer mehr…
Es ist daher nach meiner Meinung unabdingbar den Katastrophenschutz für unsere Bürgerinnen und Bürger auszubauen. Als Kreisbrandmeister des Landkreises Wittmund sehe die Möglichkeit der Alarmierung per Sirene als wichtigen Bestandteil eines Sicherheitskonzeptes für jede Kommune. Aus diesem Grund setzte ich mich auch dafür ein, ein Sirenen-System zu installieren, das nicht nur im Katastrophenfall einsetzbar, sondern auch als Redundanz-System für die Alarmierung der Feuerwehr nutzbar ist.
Für 20 Sirenen ist ein Kostenaufwand von 250.000,–€ nötig. Sicherlich könnten auch Zuschüsse beantragt werden. Für eine wohlwollende Bearbeitung wäre ich sehr dankbar und verbleibe
Mit freundlichen Grüßen
Friedhelm Tannen
Kommentare
Ihr Vorschlag wurde angenommen, d.h. er wird den zuständigen Gremien des Landkreises Wittmund im Zuge der Beratungen über den Haushaltsplan 2021 zur Entscheidung vorgelegt. Die Sitzungstermine, Tagesordnungen und Beschlussfassungen der einzelnen Gremien finden Sie in dem Bürgerinformationssystem des Landkreises (bspw. über den Link auf der Internetseite des Bürgerhaushaltes).
Von: Bürgerhaushalt
Geposted am: 20.08.2020
die Abwägung der richtigen Warnmittel und deren Effektivität ist ein sehr komplexes Konstrukt, welches nicht nur den technischen Fortschritt, wie auch die Abhängigkeit der Technik beinhaltet. Auch der unterschiedliche Bedarf der Bevölkerung spielt hierbei eine Rolle (z.B. Unterschiede zwischen städtischen und ländlichen Gebieten, Unterschiede in verschiedenen Altersgruppen, Unterschiede in sozialen Strukturen).
Eine unterschiedliche Zuständigkeit von Bund, Ländern und Kommunen erschwert außerdem eine zukunftssichere Entscheidung, da alle Ebenen aufeinander angewiesen sind.
Das Bund-Länder-Projekt "Warnung der Bevölkerung" beschäftigt sich mit dem Thema Optimierung der Warneffektivität noch bis zum Ende der Projektlaufzeit Ende 2020. In diesem Projekt sollen genau diese schwierigen Unterschiede näher beleuchtet werden. Ebenfalls werden Analysen zu technisch neuen Möglichkeiten erstellt, wie z.B. der Warnung über den neuen DAB+-Standard im Rundfunk.
Letztendlich bildet das derzeit vom Bund zur Verfügung gestellte "Modulare Warnsystem" MoWaS die Basis für alle Überlegungen. MoWaS stellt die technische Infrastruktur zur Warnung der Bevölkerung im Katastrophenschutz zur Verfügung und bietet die Möglichkeit, über Multiplikatoren Meldungen über Rundfunk, WarnApps, Soziale Medien usw. zu verbreiten. Auch moderne, digitale Sirenen können über das MoWaS-System bedient werden.
Bezüglich der Nutzung von Sirenen sollte die Sirenentechnik also digital sein.
Setzt man auf analoge Sirenentechnik, wäre diese abgekoppelt vom eigentlichen Gesamtsystem und nicht an dem Synergieeffekt beteiligt, den die gemeinsame Nutzung des bundesweiten Systems bietet. Würde es also beispielsweise eine landesweite Warnung geben, würden alle Warnmittel durch MoWaS angesteuert, nur die örtlichen analogen Sirenen nicht.
Digitale Sirenentechnik ist hingegen aufgrund der komplexeren Struktur und den hohen Sicherheitsanforderungen an das Netz nach außen deutlich teurer. Weiterhin stellt sich die Frage, ob man nur auf Sirenen oder auf Sirenen mit digitaler Sprachausgabe setzt, was sich ebenfalls erheblich auf die Kosten auswirkt.
Der Kreisausschuss hat daher in seiner Sitzung vom 28.09.2020 folgendes beschlossen:
Die Entscheidung über die Anschaffung eines Sirenensystems zur Warnung der Bevölkerung wird zunächst zurückgestellt. Das Thema soll nach Abschluss des Bund-Länder-Projektes erneut betrachtet werden. Es ist zu erwarten, dass die umfassende Beleuchtung aller Faktoren im Rahmen des Projektes neue Erkenntnisse zur zukünftig sinnvollen Warnstruktur in Deutschland bringen wird. Erst hiernach sollten konkrete Überlegungen zur Ausgestaltung weiterer Warnsysteme im Landkreis Wittmund angestellt werden.
Von: Bürgerhaushalt
Geposted am: 09.11.2020
Von: Bürgerhaushalt
Geposted am: 10.08.2020